Okt 2011 

Schadstoffeinsatz fordert 6 Feuerwehren

Zu einem Groß-Schadstoffeinsatz kam es am 10. Oktober 2011 in Guntramsdorf. Die örtliche Feuerwehr wurde um 18 Uhr 58 zu einer Brandmeldeauslösung alarmiert – ein Routineeinsatz, der jeden Tag passiert.

Beim Eintreffen an der Einsatzadresse stellte der Gruppenkommandant vom Tanklöschfahrzeug Guntramsdorf bei der Erkundung fest, dass Dampf aus einem Feuerbunker ausgetreten? war sowie stechenden Geruch.
Die erste Annahme war daher, dass es sich um eine Säure handelt. Deshalb alarmierte Einsatzleiter BR Robert Moser den Schadstoffzug des Bezirkes Mödling.
Nachdem der Feuerwehrbezirk Mödling bereits seit mehreren Jahren einen eigenen Schadstoffzug für Schadstoffeinsätze größeren Ausmaßes bereit hält, kam dieser erstmals zum Einsatz. Der Schadstoffzug Mödling wurde dieses Jahr offiziell mittels Alarmplan festgeschrieben und existiert als jederzeit alarmierbare Einheit, welche sich aus Schadstoffspezialisten der Feuerwehr Mödling und den Einsatzelementen der Feuerwehren Wiener Neudorf, Perchtoldsdorf und Breitenfurt zusammensetzt. Dieser Zug kann einen Schadstoffeinsatz, aufgrund der Vielzahl an speziellen Gerätschaften und unterschiedlichsten Schutzanzügen, Einsätzespektren wie zB das Abdichten von Behältnissen, das Umpumpen von gefährlichen Flüssigkeiten, bis hin zur Dekontamination der Einsatzkräfte bewältigen. In diesem Sonderfall wurde auch noch zusätzlich eine spezielle Dekontaminationseinheit aus dem Nachbarbezirk Baden alarmiert.
Aufgrund der UN-Nummer erkannten die Einsatzkräfte, dass es sich um Essigsäureanhydrid handelt, Stoffnummer 1715, eine feuergefährliche und ätzende Flüssigkeit.
Nach Absprache mit dem Firmenstandortleiter rüsteten sich Feuerwehrmänner mit Schutzstufe 3 Anzügen aus und erkundeten aus nächster Nähe die Lage.
Mit einem Stapler wurden die zusammenhängenden Container ins Freie gebracht und der schadhafte Container in eine Sicherheitsauffangwanne gestellt.
Danach konnte der betreffende Container mittels Wasser gekühlt werden. Nach weiteren Besprechungen zwischen der Feuerwehreinsatzleitung und dem Firmenchemiker wurde beschlossen, den Inhalt des Containers in ein Sicherheitsauffangbecken, unter Zugabe von Wasser abzulassen.
Die Temperatur des? Behälters wurde permanent mittels? Wärmebildkamera kontrolliert.
Anschließend erfolgte die Reinigung und Durchlüftung des Feuerbunkers. Die eingesetzten Trupps unter Schutzstufe wurden durch die Deko-Einheit gereinigt.
Der Schadstoffzug Mödling, unter der Einsatzleitung der Feuerwehr Wiener Neudorf, konnte um 23 Uhr wieder einrücken. Insgesamt waren 118 Feuerwehrmitglieder mit 25 Einsatzfahrzeugen im Einsatz. Bezirksfeuerwehrkommandant LFR Ing. Richard Feischl überwachte vor Ort das Einsatzgeschehen.

Bildautor: Lukas Derkits, Florian Schützenhofer, Bernhard Singer / BFK Mödling

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