Feuerwehr muss eigenen Kameraden retten
Zu einem Fahrzeugbrand wurde die Freiwillige Feuerwehr Vösendorf am 17. November 2014 um 7:51 Uhr auf die Schönbrunner Allee alarmiert. Kurze Zeit später rückte bereits das erste Feuerwehrfahrzeug zum Einsatzort aus.
An der Unfallstelle eingetroffen bot sich den Einsatzkräften jedoch nicht nur ein Fahrzeugbrand, sondern eine weitaus dramatischere Schadenslage.
Aus bisher unbekannter Ursache kam es zu einem Verkehrsunfall mit insgesamt drei beteiligten Fahrzeugen.
Im Zuge der Erkundung stellte der Vösendorfer Feuerwehrkommandant, Hauptbrandinspektor Friedrich Flasar, folgende Lage fest: eine nahe des brennenden Fahrzeuges auf der Straße liegende schwer verletzte Person, welche bereits durch zwei Ersthelfer des Roten Kreuzes reanimiert wurde, einen in Brand stehenden Mercedes Benz, eine eingeschlossene Person in einem silbernen Volvo sowie einen weitere durch den Unfall verletzte Person.
Sofort wurde die Alarmstufe erhöht sowie zusätzliche Kräfte des Roten Kreuzes angefordert. Parallel dazu wurde mit der Brandbekämpfung begonnen sowie die schwer verletzte Person aus dem Gefahrenbereich gezogen. Dabei mussten die Kräfte der Feuerwehr feststellen, dass es sich bei der schwer verletzten Person um ihren 21-jährigen Feuerwehrkameraden handelt.
Durch die Besatzungen der weiteren ausgerückten Feuerwehrfahrzeuge (Voraus- und schweres Rüstfahrzeug) wurde die im Fahrzeug eingeschlossene Person befreit. Dazu musste mit Hilfe eines Rettungsspreizers die Fahrertüre geöffnet werden.
Bis zum Eintreffen des ersten Rettungswagens sowie der Notarztteams aus Mödling und Baden unterstützten die Mitglieder der Feuerwehr das Rote Kreuz unter anderem durch den Aufbau eines Sichtschutzes.
Nach medizinischer Versorgung und Abtransport des Feuerwehrmannes ins UKH Meidling bzw. der anderen Verletzten ins Krankenhaus Mödling konnte mit den umfangreichen Bergungsarbeiten begonnen werden. Aufgrund der großen Mengen an ausgeflossenen Betriebsmitteln wurde auch die Wasserrechtsbehörde verständigt.
Aufgrund der starken psychischen Belastung der Einsatzkräfte wurden schon während des Einsatzes speziell ausgebildete Feuerwehrmitglieder in Punkto Stressverarbeitung nach belastenden Ereignissen verständigt. Die so genannten Feuerwehr–Peers sind darin geschult, in Kleingruppen oder Einzelgesprächen das Erlebte mit betroffenen Feuerwehrleuten zeitnah aufzuarbeiten.
Bildautor: Lukas Derktis/Pressestelle BFK Mödling