Hennersdorf
UPDATE 19. August 13:00 Uhr
Neben den vielen Hochleistungslüftern wurde zusätzlich das Absaugsystem der Ziegelfirma in Betrieb genommen um die enorme Hitze weiter zu reduzieren. Weiters wurde eine private Elektrowinde in Stellung gebracht um die Trockenwägen unter Atemschutz aus dem Ofen zu ziehen. Außerdem pumpten die Einsatzkräfte das warme Löschwasser aus dem Trockenofen.
All diese Maßnahmen zeigten endlich Wirkung und die Temperatur im Trockenofen konnte gesenkt werden. Nach über 15 Stunden Dauereinsatz konnten die letzten Einsatzkräfte ins Feuerwehrhaus einrücken.
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UPDATE 18. August 21:00 Uhr
Da sich die Situation in dem Trockenofen weiterhin nicht bessert wurde durch die Einsatzleitung die Feuerwehr Mödling sowie die Feuerwehr Schwechat mit Hochleistungslüftern alarmiert.
Die Feuerwehr Hennersdorf wird die gesamte Nacht vor Ort bleiben und mittels Wasserwerfern und den Hochleistungslüftern weiterarbeiten.
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UPDATE 18. August 18:30 Uhr
Die Temperatur im Trockenofen hält nach wie vor an. Teilweise hat der Ofen noch über 300 Grand Celsius. Daher wurde von der Einsatzleitung Hennersdorf über die BAWZ Mödling um 16:10 Uhr die Feuerwehr Wiener Neudorf nachalarmiert. Diese rückte zur Unterstützung mit weiteren 3 Hochleistungslüftern und zwei Atemschutztrupps nach Hennersdorf aus.
Um die Wasserversorung für die eingesetzten Geräte zu gewährleisten, wurde ein weiterer Hydrant in Einsatz genommen. Dazu musste eine Strecke von rund 400 Metern überwunden werden.
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EINSATZBERICHT 18. August:
Für einen langwierigen Großeinsatz von 3 Feuerwehren sorgte am 18. August 2010 ein Brand in einem Industrieobjekt in Hennersdorf. Um 11 Uhr 33 alarmierte die Bezirksalarmzentrale Mödling die Freiwilligen Feuerwehren Hennersdorf, Vösendorf und Achau zu dem Brand.
In dem Industriebetrieb, in welchem Ziegel hergestellt werden, dürfte es vermutlich durch einen Defekt im Trockenofen zu einem Brand von Hydrauliköl gekommen sein. Erst durch die enorme Hitzeentwicklung wurde der Brand entdeckt. Als am Ende des 300 Meter langen Ofens das Hallendach einstürzte wurde die Feuerwehr alarmiert.
Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte wurde ein Atemschutztrupp mit einem C-Rohr zur Erkundung in das Objekt geschickt. Aufgrund der extrem hohen Hitzeentwicklung im Bereich des Trockenofens, die mehrere hundert Grad Celsius erreichte, musste dieser aber umkehren.
Nachfolgende Einsatzkräfte der FF Hennersdorf und Vösendorf rüsteten weitere Atemschutztrupps aus und stellten die Wasserversorgung über eine 240 Meter lange Zubringleitung sicher.
Durch den Einsatz eines Mittelschaumrohres und mehrerer Atemschutztrupps konnte der Brandherd lokalisiert und bekämpft werden. Währenddessen wurden weitere C-Rohre in Stellung gebracht, um mit der Kühlung des überhitzten Ofens zu beginnen.
Mit mehreren Hochleistungslüftern wurde die Halle mit Frischluft versorgt und die Kühlung unterstützt. Erst dann konnten die Atemschutztrupps zum Brandherd vordringen und das brennende Hydrauliköl mit Schaum ablöschen.
Die Gefahr war dadurch aber noch nicht gebannt, in dem Ofen befanden sich zu dem Zeitpunkt ca. 160 Trocknerwagen mit insgesamt 75.000 Ziegel, die zur Trocknung mit Sägespänen, Kohle und Papier gefüllt waren. Die Gefahr von Schwellbränden ließ sich nur durch effektive Kühlung unterbinden.
In weiterer Folge wurde ein tragbarer Wasserwerfer in Stellung gebracht und mit Sprühstrahl ein Wassernebel erzeugt, um den Trockenofen zu kühlen. Mit einer Wärmebildkamera wurde laufend die Temperatur kontrolliert.
Als weitere Maßnahme wurde am Ende des Trockenofens das RLF Hennersdorf positioniert und unter Atemsschutz ein weiterer Wasserwerfer in Stellung gebracht. Zur Wasserversorgung wurde eine Zubringleitung zu einem nahegelegenen Ziegelteich mit der TS-Vösendorf gelegt.
Der Bürgermeister der Gemeinde Hennersdorf Kurt Kremzar und Bezirksfeuerwehrkommandant LFR Franz Koternetz kamen zur Einsatzstelle und überzeugten sich persönlich von der hervorragenden Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren.
Insgesamt wurden 7 Atemschutztrupps, 7 Hochleistungslüfter, 2 tragbare Wasserwerfer und mehrere C-Leitungen eingesetzt um den Brand unter Kontrolle zu bringen und die Temperatur im Trockenofen zu senken.
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Eingesetzte Feuerwehren:
Freiwillige Feuerwehr Hennersdorf, 30 Feuerwehrmitglieder, 4 Fahrzeuge, EBI Erich Heindl
Freiwillige Feuerwehr Vösendorf, 25 Feuerwehrmitglieder, 6 Fahrzeuge, ABI Paul Komucki
Freiwillige Feuerwehr Achau, 12 Feuerwehrmitglieder, 2 Fahrzeuge, HBI Christian Giwiser
Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf, 12 Feuerwehrmitglieder, 3 Fahrzeuge, OBI Walter Wistermayer
Freiwillige Feuerwehr Mödling - Beistellung Hochleistungslüfter
Freiwillige Feuerwehr Schwechat - Beistellung Hochleistungslüfter
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Bildautor: Herbert Wimmer & Florian Schützenhofer/BFK Mödling