Jun 2006 

Haarscharf an Katastrophensituation vorbei

Der Bezirk Mödling ist am Samstag, den 3. Juni 2006 haarscharf einer Hochwasserkatastrophe entgangen. Anhaltende Regenfälle der letzten Tage hatten zu einem mächtigen Anschwellen sämtlicher durch den Bezirk führenden Bäche und Flüsse geführt.

Zahlreiche Feuerwehren zwischen Grub im Wienerwald und Achau wurden an diesem Tag von der Bezirksalarmzentrale Mödling zu Hochwassereinsätzen alarmiert. Vor allem mussten Verklausungen aus den Gerinnen entfernt werden. Der Starkregen führte auch dazu, dass Wasser in Keller eindrang und Feuerwehren Auspumparbeiten durchführen mussten.

Am kritischsten war die Sitation in Achau, wo mehrere Gerinne - wie Schwechat, Triesting oder Mödlingbach - zusammenfließen.

Eine mächtige Verklausung bedrohte im Gemeindegebiet von Achau eine Eisenbahnbrücke. Der durch die Verengung des Flussbettes entstehende Rückstau ließ die Schwechat über die Ufer treten, Felder wurden überflutet. Dadurch bestand die Gefahr, dass sich das Wasser von Westen her seinen Weg in die Ortschaft Achau bahnt.

Mit einem Schienengreifer der Bahn wurde zunächst versucht, die Verklausung zu beseitigen. Ein aussichtsloses Unterfangen für das viel zu leistungsschwache Gerät. Am Mittelpfeiler der Brücke hatten sich Treibholz und mächtige Bäume fast zweieinhalb Meter hoch aufgetürmt.

Die Spenggruppe 14 wurde alarmiert und stand zunächst in Achau in Bereitschaft. In den Abendstunden fiel dann nach Absprache mit einem Statiker der ÖBB die Entscheidung, eine Sprengung durchzuführen. Parallel dazu war ein leistungsfähiger Zweiwegebagger an die Einsatzstelle gebracht worden. Aufgrund des Lkw-Wochenendfahrverbots hatte ein Feuerwehrlotse den Schwertransporter von Fischamend nach Achau geleitet.

Gegen 20 Uhr wurde die Sprengung vorgenommen.

Von Spezialisten der Feuerwehr wurden überdies mehrere im Wasser querliegende Bäume - der mächtigste maß 15 Meter Länge - mit Motorkettensägen zerteilt.

Die Einsatrkräfte befestigten an mehreren querliegenden Bäumen Endlosschlingen, sodass die Hindernisse vom Bagger aus den Fluten gezogen werden konnten. Das Schwerfahrzeug übernahm dann die Beseitigung des übrigen Treibholzes.

Gegen 22 Uhr war der Wasserstand der Schwechat bereits deutlich gesunken. Nachdem jedoch weitere Regenfälle zu befürchten waren, wurde die Verklausung in den folgenden Stunden durch den Bagger komplett beseitigt.

Laut Auskunft des ÖBB-Statikers hat das angestaute Treibgut mit einer Kraft von 60 Tonnen gegen den Mittelsteher der Brücke gedrückt und diese massiv gefährdet. Der Schienenverkehr auf der Bahnlinie ist eingestellt worden.

Text: Pressestelle BFK Mödling, BR G. Bauer

Fotos: Manfred Andrassik, Gottfried Bauer/BFK Mödling

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