Wiener Neudorf
100 Feuerwehrmitglieder proben den Ernstfall
Knapp 100 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Guntramsdorf, Mödling und Wiener Neudorf trainierten am Mittwochabend gemeinsam im Industriezentrum Niederösterreich Süd. Eine stillgelegte Industrieanlage inklusive Tanklager bot dabei ideale Bedingungen, um eine realitätsnahe Ausbildung der drei beteiligten Feuerwehren zu ermöglichen.
Zu Beginn wurde die örtlich zuständige Feuerwehr Wiener Neudorf zu einer Brandmeldeauslösung alarmiert. Beim Ausrücken bestätigte die Betriebsfeuerwehr Rewe (aktueller Besitzer des gesamten Objekts) einen Brand auf dem Freigelände mit mehreren vermissten Personen. Aus diesem Grund wurden noch vor Ankunft am Einsatzort die Nachbarfeuerwehren Mödling und Guntramsdorf zur Unterstützung verständigt.
Nach der Ankunft und der ersten Lagefeststellung durch den Einsatzleiter der Feuerwehr Wiener Neudorf wurde das Szenario in drei große Einsatzabschnitte gegliedert:
Die Feuerwehr Wiener Neudorf übernahm als ersteintreffende Mannschaft den Abschnitt „Nord“. Hier wurden mehrere Menschenrettungen durch Atemschutztrupps, über die Drehleiter sowie mithilfe tragbarer Leitern durchgeführt. Gleichzeitig mussten direkt angrenzende Objekte geschützt werden.
Die Feuerwehr Mödling übernahm den Abschnitt „Süd“. In diesem Abschnitt musste ein verletzter Arbeiter mithilfe der Teleskopmastbühne von einem Silo gerettet werden. Zeitgleich wurde ein massiver Löschangriff mit mehreren Wasserwerfern und handgeführten Strahlrohren aufgebaut. Parallel dazu lieferte die in Mödling stationierte Bezirksdrohnengruppe Livebilder aus der Luft zur Unterstützung der Führungskräfte.
Die Feuerwehr Guntramsdorf war im Abschnitt „Wasserversorgung“ eingesetzt. Sie stellte die Löschwasserversorgung über eine mehr als 200 Meter lange Zubringleitung aus einer am Gelände befindlichen Zisterne sicher. Zusätzlich wurde eine Einsatzleitung aufgebaut sowie ein Sammelplatz für sämtliche Atemschutzgeräteträger eingerichtet.
„Gerade die Löschwasserversorgung stellte eine besondere Herausforderung dar. Zusätzlich zur Zisterne mussten auch nahe Hydranten am Betriebsgelände und im Industriezentrum genutzt werden, um den hohen Wasserbedarf sicherzustellen“, erklärt Michael Biegler, Gesamteinsatzleiter.
Neben der Wasserversorgung waren die drei Feuerwehren auch in einer Lagerhalle gefordert: Unter Atemschutz wurden dort vermisste Personen gesucht und gerettet. Sämtliche geretteten Personen wurden durch den Feuerwehrmedizinischen Dienst der Feuerwehr Mödling versorgt, der auch für mögliche reale Verletzungen während des Übungsbetriebs bereitstand.
Nach rund sechzig Minuten konnte die Übung durch die gemeinsamen Übungsleiter der drei Feuerwehren erfolgreich beendet werden. Nachdem die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt und kurze Nachbesprechungen in den Teams durchgeführt worden waren, lud die Feuerwehr Wiener Neudorf zu einer gemeinsamen Stärkung ins Feuerwehrhaus ein.
Ein besonderer Dank gilt der Firma Rewe, welche die Durchführung dieser umfangreichen Übung auf ihrem Gelände ermöglicht und damit einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung der eingesetzten Feuerwehren geleistet hat.
Bildautor: FF Wiener Neudorf / M. Seyfert


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